Geschichte

Historisches über unsere Feuerwehr

Am 19. Oktober 1922 wurde die Feuerwehr Serkenrode offiziell gegründet. Den Anstoß zur Gründung gab Johannes Hengesbach.

Gründer waren:

  • Johannes Hengesbach
  • Josef Korte
  • Georg Schmitt-Degenhardt
  • Karl Hanses
  • Franz Jostes
  • Aloys Kathol
  • Caspar Schmitt
  • Martin Arens
  • Franz Arens
  • Hubert Arens
  • Josef Hochstein
  • Josef Kathol
  • Johannes Korte
  • Franz Schulte
  • August Schulte
  • Martin Schneider
  • Wilhelm Schulte
  • Josef König
  • Peter Schmidt
  • Albert Schulte

Erster Brandmeister war: Johannes Hengesbach-Vikes.

Schon 1907 gelöscht

Mit Sicherheit wurde festgestellt, dass die Serkenroder Wehr bereits 1907 existierte. Beim Scheunenbrand im Jahr 1907 auf dem Hof Hölscher-Krengel griff die Serkenroder Wehr in die Löscharbeiten ein. Damals wurde bereits die Handdruckspritze, die den älteren Serkenroder Bürgern noch bekannt ist, zur Löschung des Brandes eingesetzt.

Handdruckspritze um 1900 (Nachbau)

Bei dem Großbrand auf Richtershof in Fehrenbracht am 13.03.1922 bildeten die Einwohner eine Kette und transportieren das Wasser mit Ledereimern zum Hof und füllten es in die Handdruckspritze der Feuerwehr.

Mit Hilfe der Wehr konnte das Wohnhaus und die Tiere gerettet werden. Als die Wasservorräte verbraucht und der Zufluss des Fretterbach nicht mehr ausreichte, wurde mit Jauche gelöscht.

Nach der Gründung 1922 wurden Uniformen angeschafft. Um dies möglich zu machen fütterte Theresia Hengesbach im Jahr 1923 statt 2 Schweinen für die Familie noch ein drittes Schwein dazu. Aus dem Erlös beim Schweineverkauf wurden Uniformen bestellt. Als diese dann jedoch fertig waren, hatte die Inflation das Geld aus dem Schweineverkauf fast vollständig entwertet. Unter schwierigsten Bedingungen musste das Geld nun neu beschafft werden.

Löschanhänger 1932 (Nachbau)

Von 1922 bis 1953 gibt es keine Aufzeichnungen über die Serkenroder Feuerwehr.

Unsere bisherigen Brandmeister / Löschgruppenführer

  • Nachfolger von Johannes Hengesbach wurde im Jahr 1928 Josef Korte sen.
  • Ihn löste im Jahr 1945 Georg Schmitt-Degenhardt ab.
  • Sein Nachfolger wurde im Jahr 1964 Josef Korte jun..
  • 1969 wurde Josef Hennecke Brandmeister.
  • Nach seinem Tod im gleichen Jahr übernahm Josef Hoberg, der dieses Amt bis 1986 inne hatte.
  • Von 1986 bis 27.01.07 war Hans-Georg Arens Löschgruppenführer.
  • Seit 27.01.07 ist Uwe Menzebach Löschgrupenführer.

Nach dem II. Weltkrieg wurde die erste Motorspritze TS 4, mit einer Leistung von 400 Liter Wasser in der Minute, angeschafft. In der Pumpe lief ein DKW-Motor.

Am 14.02.1954 wurde die erste Elektrosirene L 141 als Einheitssirene 220/380 Volt, Hörweite 6 km und 2,8 km gegen den Wind zum Preis von DM 898,– installiert.
Bis zu dem Zeitpunkt wurden die Feuerwehrleute durch einen Feuerwehrmann, der mit Fahrrad oder zu Fuß durch den Ort musste und dabei das Horn der Feuerwehr blies, zum Einsatz gerufen.

Bei einer Übung in Bausenrode am 17.10.1954 wurde die neue Tragkraftspritze TS 8/8 mit 29 PS und 800 Litern pro Minute vorgeführt. Die neue Pumpe wurde bestellt und am 16.02.1955 für DM 3650,– an die Serkenroder Feuerwehr übergeben.

Ab 1958 gab es jährlich Leistungswettkämpfe auf Amtsebene. Im Jahr 1958 erkämpfte die Wehr Serkenrode den 2. Platz hinter der Wehr von Fretter. Angetreten waren 11 Wehren des Amtes Serkenrode.

Das neue Feuerwehrhaus wurde am 09.10.1970 von Pastor Prälat Johannes Taube geweiht. Die Baukosten betrugen DM 135.000,–

Im Jahr 1964 erhielt die Wehr das erste Fahrzeug. Einen VW-Bulli, zum Transport der Feuerspritze und sonstigem Gerät.

Der Fahrzeugpark wurde 1986 durch ein Unimog-Tanklöschfahrzeug TLF 8/8 mit einem Fassungsvermögen von 800 Liter Wasser erweitert.

Beim Absturz des Abfangjägers F 104 Starfighter der Holländischen Nato-Streitkräfte am 30.07.1984 hat sich die Serkenroder Feuerwehr unter der damaligen Leitung von Josef Hoberg besonders bewährt.

Der Absturz der F 104 Lockheed – Starfighter am Montag, dem 30.07.84

  • 10.40 h: Die F104 überfliegt die Kuhhelle in Richtung Abschuss-Stellung der 22. Fla. Rak. Batterie in Oedingen-Obervalbert, rasiert die Tannenspitzen über dem Wasserhochbehälter und explodiert in der Luft.
  • 10.41 h: Die Maschine ist über Ramscheid; sie brennt. In buchstäblich letzter Sekunde rettet sich der Pilot mit dem Schleudersitz. Die Maschine stürzt rückwärts in Richtung Ramscheid, kommt zum Glück noch einmal auf die Flügel, gleitet wenige Meter über das „Linscheid“, das Sägewerk Müller und zerschellt hinterm „Drüpel“ auf Funken Weide, 20 Meter entfernt vom Gehöft Funke – Staatsanwalt.
  • 10.42 h: Anruf bei der Feuerleitstelle Olpe, Herr Schnütgen. „Flugzeugabsturz im Raum Oedingen“, weiß der Feuerwehrmann Michels aus Dünschede zu vermelden.
    10.43 h: „Flugzeugabsturz im Raum Fretter-Serkenrode“, meldet Herr Kruse aus Grevenbrück
  • 10.43 h: Die Feuersirene von Serkenrode wird von Olpe aus ausgelöst. Der Rettungshubschrauber Christoph 25 wird in Marsch gesetzt.
  • 10.47 h: Die Feuerwehr Serkenrode rückt aus. Am Unfallort angekommen werden alle brennenden Wrackteile mit Schaumlöschern bekämpft. Alle Wrackteile sind vom Treibstoff Kerosin getränkt.
  • 10.49 h: Die Polizei rückt mit 13 Fahrzeugen an und sperrt die Unfallstelle hermetisch ab. Menschenmengen strömen zum Unfallort. Der Straßenverkehr wird vom Polizeihubschrauber aus der Luft geregelt.
  • 10.49 h: Der Rettungswagen (RTW) der Freiweilligen Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop trifft ein. Die beiden Fahrer Werner und Rademacher suchen im Raum Ramscheid den Piloten der F 104.
  • 10.50 h: Der Rettungshubschrauber Christoph 25 landet auf der Straße oberhalb von Ramscheid in der letzten, scharfen Kurve vor der Höhe nach Schöndelt. Der Pilot fordert, noch am Fallschirm hängend, über Funk Hilfe an. Der Funkspruch wird von einem Hubschrauber der Royal Air Force aufgenommen, der in der Einfahrt zum Sägewerk Schmidt-Holthöfer landet. Zwischenzeitlich ist der 23jährige Oberleutnant Peter Leenen vom holländischen Luftwaffenstützpunkt Völkel-Eindhoven leicht verletzt von Johannes Schmidt-Holthöfer und seinem Bruder Heinz-Josef geborgen worden. Die beiden bringen den leicht lädierten Leenen zum Hubschrauber der Royal Air Force, der den Piloten zum Militärhospital nach Osnabrück fliegt. Der ADAC Rettungshubschrauber Christoph 25 braucht nicht mehr einzugreifen und wird nach Berghausen-Niederberndorf abkommandiert.
  • 10.55 h: Die Serkenroder Feuerwehr hat zum Teil mit Handlöschern fast alle Wrackteile gelöscht. Eine 150 m lange C-Leitung und eine 200 m lange B-Leitung werden vom Bach zur Absturzstelle gelegt. Das Gelände wird abgesichert. Ca. 1500 bis 2000 Liter Kerosin befinden sich schätzungsweise noch in der im Boden steckenden Maschine. Es besteht höchste Explosionsgefahr.
  • 11.15 h: Ca. 100 Soldaten aus Oedingen rücken an. Die Absturzstelle wird zum militärischen Sperrbezirk erklärt. Hauptmann Werth übernimmt das Kommando. Die Polizei rückt ab.
  • 12.00 h: Die Feuerwehr Serkenrode wird abgezogen. Die Bachstraße bis zum Bahndamm, hinauf bis zum Sägewerk Müller und der ganze „Drüpel“, werden von Militär umstellt.
  • 12.30 h: Eintreffen des Hauptmann Müller von der Flugsicherung in Köln-Wahn mit seinem Hubschrauber 72/83. Er landet auf Funken Weide neben den Trümmern der F 104. Hauptmann Müller zieht die Feuerwehr wieder hinzu. Die Explosionsgefahr ist nicht beseitigt. Das Flugzeugwrack wird abgehört und mit Wasser kalt gehalten. Bei 60 Grad kann sich der Treibstoff entzünden. Erst um 20.30 h wird unsere Feuerwehr abgezogen. Die Gefahr ist beseitigt.


Nachdem eine holländische Sonderkommission mit 200 Soldaten das gesperrte Gebiet nach Wrackteilen abgesucht hatte, und der mit Kerosin getränkte Boden an der Absturzstelle abgetragen und fortgeschafft worden war, wurde die Unfallstelle am 02.08.84 wieder frei gegeben.

Quelle: Serkenrode und das Kirchspiel Schliprüthen …, S.577 ff, Günther Cremer
Quelle Serkenrode und das Kirchspiel Schliprüthen, Seite 440, 441, 442

1997 – 75 jähriges Jubiläum